Jan Brandt

Jan Brandt, geboren 1974 in Leer (Ostfriesland), lebt in Berlin und schreibt eine wöchentliche Kolumne für den ostfriesischen »General-Anzeiger«. Sein Roman »Gegen die Welt« (DuMont 2011) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit dem Nicolas-Born-Debütpreis ausgezeichnet. Bei DuMont erschienen außerdem »Tod in Turin« (2015), »Stadt ohne Engel« (2016), »Der magische Adventskalender« (2018) und zuletzt »Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt« (2019).
Sein Urgroßvater hatte eine eigene Teemischung, und seine Mutter hat in den Fünfzigerjahren in einem der größten ostfriesischen Teehäuser als Chefsekretärin gearbeitet.

Jans Bücher

Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt: Von einem, der zurückkam, um seine alte Heimat zu finden / Von einem, der auszog, um in seiner neuen Heimat anzukommen

Als er in Berlin auf Wohnungssuche ist, erfährt Jan Brandt, dass das Haus seines Urgroßvaters in seinem ostfriesischen Heimatdorf Ihrhove kurz vor dem Abriss steht. Der Eigentümer, ein Bauunternehmer, sieht keinen Grund, das Alte zu erhalten, wo sich durch etwas Neues der Gewinn um ein Vielfaches steigern lässt. Jan Brandt droht der Verlust der Heimat – und er nimmt den Kampf auf, um den Gulfhof zu retten, das Symbol seiner Herkunft.

Stadt ohne Engel: Wahre Geschichten aus Los Angeles
Die Stadt der Engel, des Wahnsinns und der Träume

Los Angeles ist die Stadt der erfüllten und unerfüllten Sehnsüchte. Keine Stadt der Welt ist medial so allgegenwärtig wie diese, keine produziert so viele Mythen und Legenden. Und keine kann zugleich so hart, brutal und zerstörerisch sein.
Jan Brandt bringt diesen schillernden Kosmos auf unerhörte Weise zum Sprechen. Er erzählt von Menschen, denen er auf Streifzügen begegnet ist: von Neohippies bis zum Starkoch, vom Start-up-Unternehmer und einer jungen Auftragsdichterin bis zum Gangsta-Rapper. Es sind Geschichten von Glücksrittern, die versuchen, trotz aller Widerstände den amerikanischen Traum zu leben. In ›Stadt ohne Engel‹ verbinden sich literarische Reportagen mit Essays, persönliche Begegnungen und Beobachtungen mit Zeitungsartikeln. Twitter-Meldungen und Facebook-Nachrichten verschmelzen zu einem kollektiven urbanen Rauschen. Es ist ein Buch über die vielleicht wahnsinnigste Metropole der Welt – und über einen Autor, den es wegzieht vom Schreibtisch in der Stipendiatenvilla, weg von der Arbeit am Roman und hinein in diese pulsierende Stadt.

Tod in Turin

Von Deutschland nach Italien, von Ostfriesland ins Piemont, von einer traditionsreichen, wundervollen und unterschätzten Region zur anderen. Turin liegt abseits der üblichen Pilgerrouten, in der Peripherie der kulturellen Wahrnehmung – der ideale Ort für Jan Brandt. Nur ein einziges Wochenende verbringt er auf der Turiner Buchmesse, im Gepäck ›Contro il mondo‹, die italienische Übersetzung seines Romans ›Gegen die Welt‹. Und in diesen drei Tagen erlebt er mehr als sonst in drei Wochen. In ›Tod in Turin‹ erzählt er die Geschichte eines Schriftstellers, der von Deutschland, vom Vorlesen, vom Nichtschreiben, von sich selbst genug hat und nach Italien reist, um sich neu zu erfinden – oder für immer zu verschwinden.

Der magische Adventskalender
Illustriert von Daniel Faller

Es ist Winter in Ravenhagen. Die Bewohner der kleinen Stadt sind schon früh unterwegs, alles wuselt frohgemut durch die Gassen. Ein Tag wie jeder andere, denkt Jonas Klaasen beim Blick aus dem Fenster. Jonas ist zu schüchtern, vielleicht auch zu melancholisch, um in die vorweihnachtliche Heiterkeit der anderen einzustimmen. Als er aber vor die Tür tritt, um in die Schule zu gehen, ändert sich alles. Er findet einen Holzkasten, der sich bei näherer Betrachtung als Adventskalender herausstellt. Doch seltsamerweise lassen sich seine Türchen nicht öffnen. Jonas geht dem Rätsel nach und entdeckt, dass der Kalender Hinweise enthält – auf Bewohner Ravenhagens, mit deren Hilfe die Schätze des Kastens zum Vorschein kommen. Der magische Adventskalender schickt Jonas auf eine abenteuerliche Reise, an deren Ende er nicht nur viele neue Freunde gewonnen, sondern auch das Geheimnis des Kalenders entschlüsselt haben wird.
›Der magische Adventskalender‹ ist eine Weihnachtsgeschichte, wie nur Jan Brandt sie zu erzählen vermag: mit einer zauberhaften Verbindung zwischen dem Leichten und dem Abgründigen, Fantasie und Wirklichkeit. Daniel Fallers bildschöne Illustrationen ergänzen die Geschichte auf kongeniale Weise.

Gegen die Welt

Ein Dorf in Ostfriesland, Kühe grasen auf den Wiesen, ab und zu zerreißt der Lärm eines Tieffliegers die Stille. Hinter den getrimmten Tujenhecken des Neubauviertels blühen die Blumen, in den Auffahrten glänzen frisch gewachste Neuwagen.
In diese Welt wird Mitte der Siebzigerjahre Daniel Kuper, Spross einer Drogistendynastie, hineingeboren. Ein schmächtiger, verschlossener Junge mit viel zu viel Fantasie und zu wenigen
Möglichkeiten. Doch bald geschehen seltsame Dinge: Mitten im Sommer kommt es zu heftigem Schneefall, ein Kornkreis entsteht, ein Schüler stellt sich auf die Bahngleise, Hakenkreuze tauchen an den Hauswänden auf. Für all das wird Daniel Kuper verantwortlich gemacht. Und je mehr er versucht, die Vorwürfe zu entkräften, desto stärker verstrickt er sich in ihnen. Daniel Kuper beginnt einen Kampf gegen das Dorf und seine Bewohner. Sie sind es, gegen die er aufbegehrt, und sie sind es, gegen die er am Ende verliert.
›Gegen die Welt‹ ist ein großer deutscher Roman: über die Wende in Westdeutschland, über Popkultur in der Provinz und über Freundschaften, die nie zu Ende gehen.

»Ein tollkühner Roman über Freundschaft und Verrat. Rebellisch und bewegend, wahnsinnig und witzig. Großes Kino.«

Sönke Wortmann